Schwerkraftmaschine Optical Compressor

Schwerkraftmaschine Optical Compressor

  • 01/26/2017
  • Michael Krusch
  • Artikel
  • Schwerkraftmaschine

Teil 7 der Serie über die Kompressions-Modi der Schwerkraftmaschine

Optokompressoren kommen mit einer besonderen Eigenschaft, die andere Kompressoren nicht haben: Sie haben ihr eigenes Regeltiming.

Während andere Regelglieder in Kompressoren, seien es Dioden, Röhren, Transistoren oder VCAs, praktisch augenblicklich der Regelspannung folgen und sofort reagieren, haben Optokomressoren ihren eigenen Kopf.

Wie funktioniert ein Optokompressor

Ein Fotowiderstand ist ein Widerstand, der seinen Wert ändert, je nachdem wieviel Licht auf ihn scheint.

Setzt man ihn in einem Spannungsteiler ein, kann man über die Stärke der Beleuchtung schön den Pegel eines Audiosignals regeln.

Früher benutzte man zum Anleuchten Leuchtfolie, weil Glühbirnen viel zu langsam waren. Leider altert Leuchtfolie und leuchtet mit der Zeit immer weniger und stellt irgendwann den Dienst komplett ein.
Besitzer alter Synths und Sampler, bei denen Leuchtfolie zur Beleuchtung des LCD benutzt wurde, können ein Lied davon singen.
Heute werden meist LEDs verwendet.

Nun haben Fotowiderstände zwar die Eigenschaft, einigermaßen schnell anzusprechen (wenige Millisekunden), aber das Zurückstellen in den Sperrzustand kann länger dauern (100ms bis mehrere Sekunden).

Das Zurückstellen in den Sperrzustand ist abhängig von der Dauer des Lichtereignisses. Je länger das Lichtereignis dauerte, um so länger die Rückstellzeit. D.h. längere Kompression führt zu längeren Releasezeiten.

Diese Eigenschaft ist für Audiosignale eigentlich gar nicht schlecht. Oftmals für bestimmte Signale wie Gesang genau das richtige.


Wie macht es die Schwerkraftmaschine

Die Schwerkraftmaschine bildet genau diese Eigenschaften des Fotowiderstands nach.

Im Gegensatz zum Optokompressor, der ein festes Timing hat, lassen sich bei der Schwerkraftmaschine Attack und Release ändern.

Es gibt zwar auch Optokompressoren, die dies können, dort wird aber ein sehr schneller Fotowiderstand verwendet. Längere Attack- und Releasezeiten werden, wie auch bei anderen Kompressoren, über ein Timingglied im Side-Chain erreicht. Langsamere Regelzeiten spiegeln also nicht den Charakter des Fotowiderstandes wider.

Anders die Schwerkraftmaschine: Da hier die Regelzeiten im Modell des Fotowiderstandes angepasst werden, behält der Optokompressor seinen typischen Klang, egal welche Attack und Release man einstellt. Gut zu sehen daran, dass sich die Nadel erst schnell, dann immer langsamer wieder auf 0 zurückbewegt.

Stellt man Attack und Release auf 5 bekommt man das Timing eines classischen Optokompressors. Dadurch hat man genug Regelweg, um ihn entweder schneller oder langsamer zu machen.

Auch wenn der Optokompressor natürlich besonders für Solosignale wie Gesang, Bass, Violine, E-Gitarre usw. geeignet ist, lohnt es sich, ihn auch mal auf einer Drumsubgruppe, einer Snare oder Akustikgitarre zu probieren.
Oder mal einen kompletten Mix.


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